Tag 10: Dominikushütte bis Stein
Aufmerksame Leser von Bergorama haben sich bestimmt schon gewundert. Die letzte Etappe endete auf der Lizumerhütte und die heutige Etappe startet von der Dominikushütte. Wie kann das sein?
Aufgrund der aktuellen Wetterlage haben sich unsere Pläne etwas geändert. Geplant hatten wir nach der Lizumerhütte nach Hintertux zu gehen und anschließend über die Friesenbergscharte zur Olperer Hütte zu gelangen. Leider gab es einen Wetterumschwung und so fiel die Schneegrenze auf unter 2200 m. Auch der Wind nahm deutlich zu und man musste ganztägig mit Gewittern rechnen. Da die geplante Tour komplett über 2000 m stattgefunden hätte und es bei den Prognosen unverantwortlich wäre, sich in alpinen Gelände (ohne Schutz) aufzuhalten, haben wir uns gegen diese Wanderroute entschieden. Auch hätte ein Wartetag die Umstände nicht verbessert und so waren wir gezwungen den Berg am Fuße zu umrunden.
Empfohlen wurde uns die Dominikushütte am Schlegeisspeicher. Wenn man sich das einmal auf der Karte anschaut, wird schnell klar, dass man unmöglich von der Lizumerhütte bis zur Dominikushütte am Fuße des Berges in der geplanten Zeit kommt. Da wir aber schon weitere Unterkünfte reserviert hatten und wir unseren Zeitplan nicht weiter strecken wollten, blieb uns nur für einen Teil dieses Umweges öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Hier ein Foto des Schlegeisspeichers von der Dominikushütte aus. Diese tolle Sicht hatten wir nur für 10 Minuten an diesem Tag, da ansonsten die Wolken sehr tief saßen. Am Ende des Stausees sieht man einen Teil des Berges mit frischem Schnee bedeckt.
Wir durften einen schönen Tag und Abend mit dem amüsanten und sympathischen Hüttenwirt der Dominikushütte erleben. Zudem lernten wir ein sehr nettes Ehepaar kennen, die Luisa sogar ein neues Handtuch geschenkt haben, nachdem sie dieses wie in Etappe 6 beschrieben, verloren hatte. Heute ging es nach dem Frühstück wie geplant in Richtung Stein weiter.
Grenzübergang nach Italien
Der Weg verlief zunächst am Stausee entlang und führte anschließend in süd-westliche Richtung zwischen zwei Bergen entlang. Bei kalten Temperaturen gingen wir an einem Bach entlang, dessen Wasserstand deutlich über dem Durchschnitt lag. So kam es nicht selten vor, dass wir eher im anstatt neben dem Bach gelaufen sind. Es ging fortlaufend aber mäßig bergauf und die Sicht wurde schlechter. Als wir knapp unter dem Pfitscherjoch angekommen sind, haben wir die Grenze zu Italien überschritten. Ab jetzt ging es in Südtirol weiter.
Die Aussicht vom Pfitscherjoch war leider durch sehr tief hängende Wolken gestört. Zur linken Seite sieht man sehr viel Neuschnee, der auf der Höhe von ca. 2500 m lag. Nachdem wir das Pfitscherjoch überschritten hatten, führte unser Weg auf der Rückseite des Berges nach unten ins Tal. Ein Abstieg von knapp 700 Höhenmeter lag vor uns.
Die Wege waren teils matschig vom Niederschlag der letzten Tage und auch wir wurden mit weiterem Regen bis ins Tal begleitet. Auffallend deutlich war bei diesem Abstieg die Änderung der Vegetation. Zu Beginn waren wir umgeben von Felsen. Nach einiger Zeit kommen Gräser und Büsche hinzu. Je weiter der Abstieg fortschritt, wurden die Pflanzen in ihrer Gestalt und Anzahl größer. Bis wir uns inmitten einem Wald wiederfanden.
Geendet hat unsere heutige Etappe in Stein, das an sich nur aus zwei Bauernfamilien besteht. Die beiden Gasthöfe Bartlhof und Gasthof Stein werden fast nur von München-Venedig Wanderer heimgesucht. Von hier aus haben wir wieder einmal einen grandiosen Blick auf die umliegenden Berge und hoffen auf besseres Wetter für die morgige Etappe.
Tourdaten zur zehnten Etappe | |||
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Ort: | Streckenlänge: | Höhenmeter: | Reine Gehzeit: |
Dominikushütte bis Stein | 11 km | 480 m / 700 m | 3:30 h |
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