Tag 25: Bocca Callalta bis Jesolo

Veröffentlicht von LuisaUndMoritz 12. September 2017 Kategorie(n): Touren Keine Kommentare

Nach einer sehr ruhigen und erholsamen Nacht, machten wir uns früh auf den Weg nach Jesolo. Wir wollten so früh es ging aufbrechen, da es heute wieder sehr heiß werden sollte (36 Grad im Schatten) und ganze 32 Kilometer in der prallen Sonne vor uns lagen.

Von unserem Hotel aus ging es wieder direkt auf den Hochwasserdamm, der zunächst geteert war. Das war für uns recht angenehm, da man auf diesem Weg ohne viel nachzudenken zügig voran kam. Als wir losgegangen sind waren die Temperaturen gerade noch angenehm, stiegen aber bis zum Mittag stetig an. Um einen Eindruck von unserem heutigen Weg zu bekommen, ist das folgende Foto perfekt geeignet. Es zeigt den endlosen, geradlinigen und flachen Weg, wie er heute leider zum Großteil war:

Nach 4 km haben wir den Damm dann das erste Mal verlassen. Wir haben schon bald das kleine Örtchen Zenson di Piave erreicht, indem heute ein Motorradtreffen stattgefunden hat und einige alte Maschinen am Straßenrand ausgestellt waren. Wir haben uns davon aber nicht länger aufhalten lassen und sind direkt nach den letzten Häusern auf den Damm zurückgekehrt.

Es ging nun immer wieder im Wechsel mal auf dem Damm, mal auf der Straße in Richtung Süden. Nachdem wir die Autobahn auf einer vielbefahrenen Straße überquert hatten, ging es wieder zurück auf den jetzt scheinbar endlos wirkenden Damm:

Inzwischen war es richtig heiß und der Weg hat kaum einen Baum geboten, der uns Schatten hätte spenden können. Am Horizont sah man schon ein Flimmern über unserem Weg aufgrund der Hitze. Doch wir waren guter Dinge, da wir unserem großen Ziel Venedig Schritt für Schritt näher kamen. Es kann zudem sehr motivierend sein, wenn man sich mal für eine Stunde die Kopfhörer in die Ohren steckt und sich mit guter Musik ablenkt.

Nachdem wir die Bahngleise, die uns den Weg auf dem Damm abgeschnitten hatten, durch eine Unterführung passierten, konnten wir schon die Häuser von Mussile di Piave sehen. In einer große Linkskurve ging es um zahlreiche, abgeerntete Felder herum, bis wir den Ortseingang erreicht hatten. In Mussile haben wir im Schatten zunächst eine kleine Pause eingelegt, damit wir ein wenig abkühlen konnten.

Weiter ging es an der Straße entlang durch Mussile. Da wir Sonntag hatten, war die Straße, die wir von Mussile aus gelaufen sind, nicht stark befahren. Zudem hatten wir Glück und die Straße lag zu einem großen Teil im Schatten der Bäume.

Nach 3 Kilometern auf der Straße sind wir auf einen Schotterweg abgebogen und haben einen Seitenkanal das Flusses Piave (Sile) erreicht. Hier haben wir noch einmal eine etwas längere Pause im Schatten gemacht, um danach die letzten 11 Kilometer des heutigen Tages in Angriff zu nehmen.

Frisch gestärkt ging es dann am Kanal entlang, bis wir eine Schiffsbrücke (Brücke, die auf Schiffen als Sockel gebaut ist) erreicht hatten und überquerten darüber einen weiteren Kanal. Der scheinbar endlos wirkende Damm heute morgen war nichts im Vergleich zu der Straße, die nun noch vor uns lag. Zum einen war die Straße stark befahren und leider nahmen die Fahrer bezüglich Abstand und Geschwindigkeit keine große Rücksicht auf uns. Zum anderen sind wir direkt an Wasser der venezianischen Lagune entlang gelaufen. Das klingt deutlich schöner als es war, denn das Wasser im Schilf hat bei den heutigen Temperaturen fürchterlich gestunken.

Wir haben natürlich das beste daraus gemacht und versuchten nicht an unsere inzwischen kochenden, schmerzenden Füße zu denken. Wir haben vielmehr daran gedacht, dass wir schon morgen Mittag in Venedig auf dem Markusplatz stehen werden. Die enorme Hitze und der Weg in der Sonne erschwerten uns die letzten Kilometer noch mehr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit (wir waren eigentlich recht schnell unterwegs) konnten wir die ersten Häuser von Jesolo sehen und die Straße bekam bald einen Fußgängerweg, sodass wir wieder etwas entspannter gehen konnten.

Unser Hotel für die heutige Nacht lag zum Glück sehr nah an der Fußgängerbrücke, die über den Sile führte und an der wunderschönen Kirche von Jesolo lag.

Als wir am Hotel angekommen sind, waren wir von den hohen Temperaturen wirklich geschlaucht. Doch nach einem genialen Abendessen und einem leckeren Eis hatten wir wieder neue Motivation gewonnen. Der letzte Tag konnte also kommen.